Die Grünen schlagen vor, dass die Stadt Ahaus künftig Eltern unterstützen soll, wenn sie Stoffwindeln statt an Stelle von Wegwerfwindeln anziehen. Eine solche Förderung gibt es bereits in vielen anderen Städten und Gemeinden, so zum Beispiel in Borken. Um die Bereitschaft der Eltern zu steigern, Mehrwegwindeln zu verwenden, brauche es oft einen kleinen finanziellen Anreiz, sagt Dietmar Eisele, Vorsitzender der Ahauser Grünen. Als Zeichen von Familienfreundlichkeit und als Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz schlagen die Grünen vor, Familien mit Kindern bis zu drei Jahren bei der Nutzung von Stoffwindeln einmalig einen Zuschuss in Höhe 150 Euro je Kind zu zahlen.
Klaus Löhring, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtrat sagt, der Windelzuschuss stelle auch eine Maßnahme zur Abfallvermeidung dar, die in der Abfallwirtschaft höchste Priorität genieße. Bei einem Kind mit Wegwerfwindeln fällt etwa eine Tonne Müll an. Mehrwegwindeln sind laut Löhring clever und sparen Geld. Zumal eine neue Generation von Mehrwegwindeln das Wickeln zum Kinderspiel mache. Etwa 4500 Mal wird ein Kind bis zum Sauberwerden gewickelt. Wenn dies mit Wegwerfwindeln geschieht, muss, wie aus Berechnungen der Stiftung Warentest hervorgeht, mit Kosten von 1000 bis 2000 Euro gerechnet werden. Eine Komplettausstattung mit komfortablen Mehrwegwindeln kostet dagegen nur etwa 300 bis 400 Euro. Selbst wenn man die Kosten für Waschmittel, Wasser und Energie mit einbezieht (rund 120 Euro insgesamt), bleiben Mehrwegwindeln deutlich billiger.
„Es geht nicht darum die Menschen zu missionieren. Wir wollen ein Angebot bieten und die Leute ermutigen sich mit diesem Thema zu beschäftigen“, erklärt Dietmar Eisele. Die Vorteile liegen für ihn auf der Hand: „Die Stoffwindeln sind atmungsaktiv, chemikalienfrei und somit ideal für die empfindliche Haut von Babys und Kleinkindern. Zudem wird eine Menge Müll vermieden.“ Allerdings hat Eisele auch Verständnis dafür, dass Stoffwindeln nicht in jeder Familie funktionieren, denn bei ihrem Einsatz muss häufiger gewaschen werden. Die meisten saugenden Komponenten lassen sich mit Handtüchern, Spucktüchern und Bettwäsche bei 60 Grad waschen. Der Rest je nach Hersteller mit einer Buntwäsche von 40 bis 60 Grad.
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