Es gibt inzwischen eine Reihe von Modellen, wie Photovoltaik auf Ackerflächen mit der Erzeugung von landwirtschaftlichen Produkten kombiniert werden kann. Von der gleichen Fläche können sowohl landwirtschaftliche Produkte als auch Strom „geerntet“ werden.
Damit entsteht ein großes Potential an Flächen, die für die Photovoltaik zur Verfügung gestellt werden können. Es gibt Beispiele, wo die landwirtschaftlichen Produkte im Halbschatten solcher Anlagen sogar höhere Erträge liefern als in der prallen Sonne, weil die Verdunstung geringer wird. Ahaus hat als Kommune mit viel Landwirtschaft hier gute Voraussetzungen.
Beschlussvorschlag:
Die Verwaltung wird aufgefordert, die folgenden Maßnahmen zu prüfen, mit der Angabe von Kosten über die Möglichkeit der Umsetzung zu berichten und alle Vorkehrungen zu treffen, damit bei der Inanspruchnahme der Öffnungsklausel für Solaranlagen auf Agrarflächen durch die Landesregierung NRW eine schnelle Abwicklung gewährleistet werden kann.
1) Es sollen Flächen identifiziert werden, die für Agri-Photovoltaik besonders gut geeignet sind. Dazu gehört insbesondere die Möglichkeit, den erzeugten Strom auf kurzem Wege zu verwenden oder ins öffentliche Netz einspeisen zu können.
2) Die Verwaltung soll die Kooperation mit Vereinen/Verbänden, die Agri-Photovoltaik vorantreiben, suchen und sicherstellen, dass Landwirten, die Agri-Photovoltaik auf ihren Flächen installieren lassen wollen, eine gute Beratung ermöglicht wird, insbesondere im Hinblick auf Fruchtarten und Anbaumethoden.
3) In Kooperation mit den örtlichen Kreis- und Ortslandwirten sollen Betriebe gesucht werden, die grundsätzlich bereit sind, Agri-Photovoltaik auf einem Teil ihrer Flächen zu unterstützen oder selbst zu betreiben.
Begründung:
Das Fraunhofer Institut schreibt in einem Leitfaden: „Unter allen integrierten Photovoltaik-Ansätzen birgt die Technologie der Agri-Photovoltaik das größte Potenzial. Nur rund vier Prozent der deutschen Ackerflächen würden ausreichen, um bilanziell den gesamten, aktuellen Strombedarf (Endenergie) in Deutschland zu decken (rund 500 GWpinstallierte Leistung). In einer ersten Abschätzung des Fraunhofer ISE zum technischen Potenzial für die Agri-Photovoltaik beträgt dieses allein in Deutschland rund 1700 GWp. Dabei wurden vorwiegend schattentolerante Kulturen in Kategorie I berücksichtigt. Würden von diesen 1700 GWp nur zehn Prozent genutzt werden, entspräche dies bereits mehr als einer Verdreifachung der aktuellen Photovoltaik-Kapazität in Deutschland. Aus energetischer Sicht ist diese Doppelnutzung der Ackerfläche deutlich effizienter als der reine Anbau von Energiepflanzen, der in Deutschland immerhin 14 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen einnimmt.“
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