Schnellbus für Alstätte: Baumwollexpress muss kommen

Mit scharfer Kritik haben die Grünen auf die Ankündigung von Landrat Dr. Zwicker (CDU) reagiert, die geplante Einführung der Schnellbusverbindung Baumwollexpress zwischen Bocholt und Gronau „politisch neu bewerten“ zu wollen. Zuvor war es der Kreisverwaltung nicht gelungen, eine Förderung der neuen Busverbindung bei Landesverkehrsminister Wüst (CDU) durchzusetzen. Vom neuen Baumwollexpress würde inbesondere auch Alstätte profitieren. Die Ankündigung des Landrats deshalb die Pläne nun in Frage zu stellen, bewertet der Vorsitzende der Ahauser Grünen, Dietmar Eisele, der auch stellvertretender Vorsitzender des Verkehrsausschusses des Kreistags ist, als „verkehrpolitische Geisterfahrt“.

Der Landrat gefalle sich mit schönen Fotos zur Münsterland S-Bahn im Kreise seiner Amtskollegen, aber wenn es an die konkrete Umsetzung neuer ÖPNV Verbindungen im Kreis gehe, lege er „beim ersten Schlagloch auf der Strecke eine Vollbremsung hin,“ kritisiert Eisele. „Ganz, ganz schwach“ sei auch, dass Landesverkehrsminister Wüst als Rheder zwar an der neuen Schnellbusstrecke wohne, sich aber ganz offensichtlich nicht für diese stark gemacht habe, meint Eisele. „Auf die CDU kann man sich beim ÖPNV nicht verlassen“, so der Grüne.

Für Robert Kyek, Vertreter der Grünen im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Verkehr des Stadtrats, ist der Rückzieher des Landrats eine katastrophale Botschaft insbesondere für die Bürgerinnen und Bürger von Alstätte. „Alstätte würde von der neuen Verbindung in besonderem Maße profitieren,“ sagte Kyek, der selbst im Ortsteil Alstätte wohnt. Die Grünen erwarten, dass der Kreis an seinen bisherigen Beschlüssen festhält und die Planungen für den Baumwollexpress unverändert fortführt.

Die Grünen, die auch den ursprünglichen Beschluss zur Aufnahme des Baumwollexpresses in den Nahverkehrsplan gegen den Willen des Landrats durchgesetzt hatten, sind nicht bereit, den Baumwollexpress kampflos aufzugeben. „Der Kreistag hat beschlossen den Baumwollexpress mindestens zwei Jahre zu testen. Neben der Verbindung von Bocholt über Rhede, Oeding, Vreden, Alstätte nach Gronau schließt der Schnellbus auch eine Lücke im Schienennetz zwischen Bocholt und Gronau oder in der Verlängerung sogar Bad Bentheim. „Spätestens mit der Kommunalwahl im September werden politische Verhältnisse im Kreis geschaffen, die es der CDU nicht mehr möglich machen, beim ÖPNV auf der Bremse zu stehen“, so Dietmar Eisele abschließend.

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