NRW is(s)t besser: Norwich Rüße fordert nachhaltige Landwirtschaft und Ernährung

Seit zwei Monaten führt Russland einen brutalen und völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Deutschland steht fest an der Seite der Ukraine in ihrem Freiheitskampf. Die Unterstützung des Selbstverteidigungsrechts der Ukraine ist bedeutend für den Schutz von Frieden und Freiheit in Europa und auch die Suche nach einer diplomatischen Lösung. Gleichzeitig hat der Krieg die Abhängigkeit Europas von russischem Gas und Öl deutlich wie nie zuvor offen gelegt. Der Weizenpreis explodiert am Weltmarkt, genau wie der Gaspreis. Sonnenblumenöl und Mehl sind in den Supermarktregalen Mangelware. Stehen wir am Beginn einer Ernährungskrise? Wie lösen wir uns vom russischen Gas und Öl? Unser Landtagskandidat Jens Steiner hatte zu diesem Thema aus der Landtagsfraktion der Grünen Norwich Rüße MdL, Agrarexperte und Umweltexperte nach Ahaus ins Grüne Büro eingeladen, um Lösungswege aus der Krise aufzuzeigen.

Die Landwirtschaftspolitik steht ohnehin schon unter Druck: die Klimakrise, Umweltschäden, Insektensterben – alles Faktoren, weswegen die Landwirtschaft in Deutschland sich ändern und vor allem nachhaltiger werden soll. Doch der Kurs für mehr Nachhaltigkeit steht plötzlich in der Kritik, vor allem von CDU und FDP. Norwich Rüße hielt dagegen: Die Freigabe nicht produktiver Fläche zur Bewirtschaftung lehnt der Abgeordnete, der zugleich auch Landwirt ist, ab, denn ökologische Rückzugsorte sind von großer Bedeutung für die biologische Vielfalt und damit unser Ökosystem. Richtig wäre stattdessen die Eindämmung des Flächenfraßes und der Lebensmittelverschwendung. Auch die Reduktion des Fleischkonsums wäre ein effektiver Hebel, um Flächen für die Lebensmittelproduktion freizugeben, denn aktuell wird auf über 60 % der Agrarfläche in Deutschland Tierfutter angebaut.

Die Grünen wollen eine gesunde, kostenfreie Kita-Verpflegung und günstiges Schulessen einführen, falls sie in der neuen Wahlperiode in Nordrhein-Westfalen mitregieren. In Unimensen und Betriebskantinen planen sie zudem eine Qualitätsoffensive. In NRW werden täglich etwa 3,5 Millionen Menschen mit Gemeinschaftsverpflegung versorgt. Damit liegt hier ein effektiver Hebel für eine nachhaltige Ernährung. Rüße will ein Förderprogramm für Kantinen aufsetzen, die wenigstens 30 Prozent ihrer Produkte aus dem Ökolandbau beziehen und “so viel wie möglich regional, direkt von den Betrieben oder regionalen Vertriebsnetzen.” Der Grüne Agrarexperte unterstrich: “Neben der Klimakrise und dem voranschreitenden Artensterben zeigt aktuell der Krieg in der Ukraine auf, wie wichtig eine regionale Landwirtschaft ist.” Die Regional- und Direktvermarktung müssten – gerade mit Fokus auf die Gemeinschaftsverpflegung – gestärkt und finanzielle sowie bürokratische Hürden für kleine und mittlere Betriebe gesenkt werden. “So schützen wir unser Klima, unsere Umwelt und verringern zugleich unsere Abhängigkeit von brüchigen globalen Lieferketten.”

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