Ahaus. Der Rat der Stadt Ahaus hat mit breiter Mehrheit beschlossen, die Wirtschaftsförderung in Ahaus neu aufzustellen. Die Frage, welche Erwartungen Politik, Verwaltung und natürlich auch die Ahauser Unternehmen und Gewerbetreibenden an die städtische Wirtschaftsförderung haben ist immer wieder Thema in den Gremien des Rates. Der Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft, Energie und Tourismus hatte daher diesen Punkt erneut auf die Tagesordnung einer Ausschusssitzung des WET gesetzt, um in einer breiter angelegten Debatte zu Lösungen zu kommen. Der so angestoßene Diskussionsprozess führte dazu, dass die Bürgermeisterin vorschlug, den bisherigen Wirtschaftsförderer in das Büro der Bürgermeisterin zu versetzen und die Stelle der Wirtschaftsförderung neu auszuschreiben.
Vor allem die CDU hat schon länger Veränderungen bei der Wirtschaftsförderung angemahnt. „Wichtig ist uns zu betonen, dass mit mehr als eindeutiger Mehrheit im Rat beschlossen wurde, dass durch diese Umsetzung keine dauerhaft zusätzliche Stelle im Büro der Bürgermeisterin geschaffen wird. Vielmehr wird diese Stelle im Büro der Bürgermeisterin mit einen kw-Vermerk – für künftig wegfallend – versehen, um eine Stellenverlagerung bzw. Stellenergänzung auf kaltem Weg in das Büro der Bürgermeisterin zumindest dauerhaft einzuschränken. Sollte der Stelleninhaber zukünftig andere Aufgaben wahrnehmen, fällt diese Stelle weg,“ betont Thomas Vortkamp, Vorsitzender der CDU Fraktion. Zudem sei es der CDU wichtig gewesen, die Witschaftsförderung als Stabsstelle im Rathaus zu erhalten, um einen direkte Anbindung an Rat und Politik sicher zu stellen.
Der Rat verbindet mit diesem Schritt das Ziel, der Wirtschaftsförderung in Ahaus neue Impulse zu verleihen und reagiert zugleich auf die Vorstellungen und Wünsche aus der lokalen Wirtschaft. Eine wesentliche Überlegung dabei war es, die Öffentlichkeitsarbeit der Wirtschaftsförderung zu verbessern, daher bedauern die Ratsfraktionen es, dass der nun beschlossene Neustart nicht offensiv kommuniziert wurde und statt dessen ohne weitere Erklärungen einfach nur eine Stellenanzeige veröffentlicht wurde.
„Es hätte eine Chance darin gelegen, Bürger, Wirtschaft und Medien über die Entscheidungsgründe des Rates zu informieren, statt nur Ergebnisse zu verkünden,“ sagte Dietmar Eisele (Grüne). Er sieht in der Neubesetzung der Stelle die Chance Mobilität, nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und auch die weichen Standortfaktoren in Ahaus stärker zum Thema der Wirtschaftsförderung zu machen. „Grundsätzlich fände ich es wichtig, die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaftsförderung und AMT zu intensivieren, um mit einem ganzheitlichen Ansatz den Standort Ahaus nach vorn zu bringen“, sagt er.
Für die FDP Fraktion ist nach wie vor die Bürgermeisterin/der Bürgermeister die oberste Wirtschaftsförderin unserer Stadt. „Leider war die Zusammenarbeit der Bürgermeisterin mit dem Wirtschaftsförderer nicht so, wie es für eine erfolgreiche Arbeit nötig gewesen wäre“ ergänzt Reinhard Horst. „Diesen Stellenwechsel haben wir mit der Auflage, keine dauerhafte zusätzliche Stelle einzurichten, mitgetragen“.
Die Neubesetzung der Stelle bietet für Ahaus gute Chancen, sich als Wirtschaftsstandort künftig noch stärker zu profilieren, davon sind die Fraktionen überzeugt. Auch dass der bisherige Wirtschaftsförderer, der mit zusätzlichen Aufgaben kaum Gelegenheit fand seine eigentliche Tätigkeit der Wirtschaftsförderung adäquat durchzuführen nun auf seine frühere Stelle im Rathaus zurückkehrt und der Stadtverwaltung so erhalten bleibt, begrüßen sie sehr.
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