Die anhaltende Trockenheit macht auch in Ahaus den Bäumen zu schaffen. Genau jetzt brauchen die Bäume viel Wasser, um gesund durch den Sommer zu kommen. Egal, ob mit Eimer, Gießkanne, Gartenschlauch: Jeder Liter hilft“, erklärt Dietmar Eisele, Vorsitzender der Ahauser Grünen. „Die alle mit städtischen Mitteln zu wässern ist eine Mammutaufgabe, daher ist jeder Bürger, der den Baum vor seiner Tür wässert, eine große Hilfe.“
Die Grünen verweisen darauf, wie andere Städte gegen die Trockenheit der Bäume innerhalb des eigenen Stadtgebietes vorgehen. „Dabei werden interessierten Bürger sogenannte Wassersäcke zur Verfügung gestellt, die vor Ihrer Haustüre die Bäume mit Wasser versorgen. Der Bürger befüllt den Wassersack, der dann langsam das Wasser an den Baum abgibt. Da die städtischen Mitarbeiter nicht überall sein können, ist dies sicherlich eine gute Variante, um mit Hilfe der Ahauser Bürgerinnen und Bürger, gegen die sich jetzt schon ausbreitende Trockenheit vorzugehen“, so Eisele. Ein weiterer Vorteil: In der Lagerung sind die dünnen Säcke äußerst platzsparend, denn im Herbst werden sie wieder von den Bäumen entfernt. Die Grünen wollen daher, dass die Stadt Ahaus nun auch Wassersäcke anschafft und möglichst viele Bürgerinnen und Bürger als Wasserpaten für Bäume gewinnt.
„Bäume verbessern das Klima in der Stadt,“ betont auch Klaus Löhring, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtrat. Mit ihren Blättern schützen Stadtbäume vor Sonne und kühlen durch ihre Transpiration an heißen Tagen die Umgebung. Ein einziger Baum verdunstet bis zu 500 Liter Wasser am Tag und hat eine Kühlleistung von 10 bis 15 Klimaanlagen. Mit Blick auf den Klimawandel stellt sich die Frage, ob sich die Bäume an längere und heißere Sommer gewöhnen können, doch die Anpassung der Pflanzen an ihre Umwelt ist ein evolutionärer Prozess, der viel Zeit braucht. „So schnell wie sich die Umwelt verändert, kommen die Bäume nicht hinterher“, sagt Löhring.
Durch die Wassersäcke am Fuße der Bäume kann das Wasser langsam in den Boden einziehen und so bis an die Wurzeln vordringen. Bis der gesamte Inhalt im Erdboden eingesickert ist, dauert es circa sechs bis acht Stunden. So könne eine zielgerichtete Bewässerung erreicht und Zeit gespart werden. „In der Stadt herrschen oft keine Idealbedingungen für die Bäume, sie haben es schwerer als solche, die auf der freien Wiese stehen“, erklärt Dietmar Eisele. Zu den heißen Temperaturen und der Trockenheit kommen erschwerend auch die Strahlenwärme des Asphalts und eingeschränkter Wurzelraum hinzu.
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