Frei zugängliche Menstruationsprodukte in öffentlichen Gebäuden

Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Voß,

nachfolgenden Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen bitten wir auf die Tagesordnung der kommenden Sitzung des Ausschusses für Gleichstellung, internationale Zusammenarbeit und Integration zu setzen:

Beschluss:

Im Rathaus, dem Bürgerbüro, dem Jugendwerk und den weiterführenden Schulen inkl. Sek I sollen auf den Toiletten kostenlose und frei zugängliche Menstruationsprodukte ausliegen. Dies soll kontaktlos beispielsweise über hygienische Spender für Binden und Tampons erfolgen, die eine kontrollierte Ausgabe ermöglichen.

Begründung:

Die Periode ist ein natürlicher Vorgang, welcher die meisten Frauen monatlich betrifft – die Nutzung von Menstruationsartikeln ist deshalb so natürlich wie die Nutzung von Toilettenpapier oder Seife. Auch deshalb wurde die Besteuerung dieser Artikel ermäßigt. Obwohl das Thema jede Frau einen Großteil ihres Lebens begleitet, ist das Thema immer noch tabuisiert.

Frauen und Mädchen haben keinen freien Zugang zu Menstruationsprodukten in öffentlichen Gebäuden wie Schulen. Gerade im schulischen Bereich wäre dies wichtig, da ein freier Zugang zu Teilhabe und Gleichberechtigung beiträgt. Die Periode kann, gerade zu Beginn der Pubertät, überraschend einsetzen oder auch unvorbereitet auftreten. Selbst „erfahrenen“ Frauen kann es passieren, dass sie vergessen, ein Tampon oder Binde einzupacken. Es gibt immer noch Mädchen und Frauen, die sich Produkte aufgrund fehlender finanzieller Mittel nicht leisten können. Auch mangelnde Aufklärung ist ein häufiger Grund dafür, dass Frauen und Mädchen keinen Zugang zu den Produkten erhalten. Sie bleiben daher z.T. aus Scham der Schule, Ausbildung/ Studium oder Arbeit fern.

Mit diesem Antrag und der damit verbundenen öffentlichen Auseinandersetzung wollen wir zur Enttabuisierung und „Normalisierung“ des Themas Menstruation beitragen.

Im Rathaus, dem Bürgerbüro, den Einrichtungen des Jugendwerks und den weiterführenden Schulen (mit Sek. I) Menstruationsprodukte (in Form von Binden und Tampons) ausliegen. Die Produkte müssen auf den Toiletten frei zugänglich sein und niederschwellig in entsprechenden Spendern ausliegen.

Die Stadt Hamm hat am 23.03.2021 als erste Kommune in NRW einen ähnlichen Beschluss gefasst und rechnet nach Anschaffung und Installation mit jährlichen Mehrausgaben von 20.000€. Aufgrund der deutlich geringeren Einwohner*innenzahl und Anzahl an weiterführenden Schulen kann für Ahaus mit einer deutlich niedrigeren Summe gerechnet werden.

Mit freundlichen Grüßen

Gisa Müller-Butzkamm
Christopher Eing
und Fraktion

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