Unsere Ernährungsgewohnheiten sind durchschnittlich für 20 % der persönlichen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Durch die Verwendung von regionalen, saisonalen Bio-Lebensmitteln und insbesondere mit veganer oder vegetarischer Ernährung lassen sich diese Emissionen um ca. die Hälfte reduzieren. »Im Klimanotstand sind wir alle gefragt, unsere Gewohnheiten zu überdenken«, betont Gisa Müller-Butzkamm, stv. Fraktionsvorsitzende der Grünen im Ahauser Stadtrat. »Die Stadt sollte dabei mit gutem Vorbild voran gehen und klimafreundliche Ernährungsweisen fördern«, fordert sie daher in einem Antrag an den Rat.
Die grüne Stadtratsfraktion will, dass im Rahmen des Caterings bei städtischen Veranstaltungen vorrangig Bio-, fair gehandelte und vegane/vegetarische Nahrungsmittel angeboten werden. Zudem sollen je nach regionalen und saisonalen Verfügbarkeiten außerdem mindestens 25% der Zutaten nach Biostandard (EG-Öko-Verordnung) produziert werden. »Vegane Verpflegung hilft, das Klima zu schützen«, sagt Christopher Eing, Ratsmitglied und Vorsitzender der Grünen Jugend Ahaus. »Food for Future« nennt er das in Anlehnung an die Klimabewegung Fridays for Future, bei der Eing ebenfalls aktiv ist.
»70% der direkten Treibhausgasemissionen unserer Ernährung sind auf tierische Produkte zurückzuführen«, erläutert Eing. »Dabei decken tierische Produkte nur 17% des Kalorienbedarfs von Menschen, verwenden aber 77% des globalen Agrarlandes. Diese tierischen Erzeugnisse begünstigen die Verwendung von Düngern, Pestiziden und fördern Monokulturen, welche die Biodiversität verringern und das im Boden gespeicherte CO2 freisetzen können.« Wenn bei städtischen Veranstaltungen also künftig rein pflanzliches Verpflegung angeboten werde, sei das eine gute Ergänzung zum Klimaschutzkonzept.
»Der Fleischverzehr der Deutschen lag 2018 bei 60,2 Kg, die WHO und die Verbraucherzentralen empfehlen 15 – 31 Kg als gesundheitlich unbedenkliche Menge an Fleisch«, sagt Müller-Butzkamm. »Die Fairtrade Stadt Ahaus soll deshalb zukünftig mit einem rein vegetarisch oder veganen Catering bei allen städtischen Veranstaltungen mit gutem Beispiel vorangehen. So kann die Stadt zeigen, dass saisonal in unserer Region angebaute pflanzliche Produkte sich hervorragend dafür eigenen und wie lecker Speisen auch ohne Fleisch sind.«
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