Baugebiet Wüllen-Nord: Grüne schlagen neue Variante zur Rettung der Kopfbaumreihe vor

Um mehr Bauplätze im geplanten Abschnitt 2 des Neubaugebiets Wüllen-Nord zu schaffen, schlägt die Stadtverwaltung vor, insgesamt 37 Bäume zu fällen, von denen einige im Landschaftsplan als besonders schützenswert ausgewiesen sind. Zu diesen Plänen gibt es aus der Bürgerschaft teilweise heftige Kritik. Auch die Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat sich wiederholt gegen die Fällung der Bäume ausgesprochen. Jetzt haben die Grünen eine eigene Variante C zu den Planungen vorgelegt, die die Bäume retten und dennoch ausreichend neue Bauplätze in Wüllens Norden schaffen würde.

„Die bisher vorgestellten Varianten A oder B für die Erweiterung des Baugebiets unterscheiden sich grundsätzlich im Umgang mit der im Landschaftsplan als geschützter Landschaftsbestandteil ausgewiesenen Kopfbaumreihe im östlichen Teil des Plangebiets,“ sagt Michael Theuring, Vertreter der Grünen im Ausschuss für Stadtentwicklung. „Allerdings würde beim Erhalt der Kopfbaumreihe in der vorgestellten Variante B gegenüber der Variante A ein geringer Teil an Bauland wegfallen.“

Im Juni letzten Jahres hat der Ausschuss für Stadtentwicklung einen Vorentwurf zur Aufstellung des Bebauungsplans ohne den Erhalt der Kopfbaumreihe bei 5 Gegenstimmen gebilligt. Für die Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen ist jedoch klar, dass die Kopfbaumreihe und auch die an der Hofstelle vorhandenen Baumstruktur erhalten bleiben sollen. „Mit Baumfällungen schützt man das Stadtklima nicht. Da helfen auch keine Ersatzanpflanzungen, da es Jahrzehnte dauert, bis aus neuen Bäumchen wieder große Bäume geworden sind,“ sagt Dietmar Eisele, Fraktionsvorsitzender der Grünen.

Michael Theuring hat daher für die Grünen eine neue Variante C in die Diskussion eingebracht, die „sowohl dem Erhalt der Kopfbaumreihe als auch dem Wunsch der Ausschussmehrheit nach möglichst vielen Baugrundstücken Rechnung trägt,“ wie er erklärt. Die Grünen fordern, dass die Verwaltung bis zur Sitzung des Rates der Stadt am 25.02.2021 die Machbarkeit der Variante C überprüft und vor einer Beschlussfassung alle durch diese neue Variante aufgeworfenen Fragen umfassend beantworten kann. „Die Verwaltung sollte nicht mit dem Kopf durch die Wand wollen und die Bäume leichtfertig abholzen lassen,“ sagt Dietmar Eisele. „Der von uns vorgelegte Kompromissvorschlag kann allen Wünschen Rechnung tragen. Wenn es eine klügere Lösung gibt, sollten wir sie auch wählen.“

1 Kommentar

  1. Jürgen Kruse

    Danke für die Initiative! — Geschützte Landschaftsbestandteile weghauen und dann von Arten- und Klimaschutz reden, wie dreist ist das denn?

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