Nahezu jede*r zehnte Ahauser*in hat eine ausländische Staatsangehörigkeit. Der Anteil der Mitbürger*innen mit Migrationshintergrund liegt noch einmal deutlich höher. Genaue Daten gibt es dazu bei der Stadtverwaltung jedoch nicht. Klar ist, dass die gesellschaftliche Integration und Teilhabe von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zur Basis unserer demokratischen Gesellschaft gehören. Gelebte und gelungene Integration gewährleistet ein friedliches Miteinander in Vielfalt in unserer Stadt. Damit dies jedoch gelingt, benötigt die Stadt ein klares Konzept und auch eine*n Verantwortliche*n im Rathaus zur Koordination der vielen Fragen rund um die Integration. Denn nicht alle Hilfestellungen können ehrenamtlichen Unterstützer alleine leisten, oft genug braucht es professionelle Tipps und Unterstützung aus dem Rathaus. Die Grünen-Fraktion hat deshalb den Vorschlag gemacht, eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter der Verwaltung zum Integrationsbeauftragten zu ernennen und damit zum offiziellen Ansprechpartner für Menschen mit Migrationsgeschichte, ehrenamtliche Unterstützer*innen und alle Bürger*innen zu machen, die auf diesem Themengebiet Informationsbedarf haben.
Gisa Müller-Butzkamm, Vorsitzende des Integrationsausschusses des Stadtrates möchte, dass der/die neue Integrationsbeauftragte als erste Amtshandlung ein neues Integrationskonzept für die Stadt erarbeitet und dem Rat zu Beratung und Beschlussfassung vorlegt. “Dabei möchte ich die hier lebenden Migrant*innen und die vielen Ehrenamtlichen, die in Ahaus im Bereich Integration aktiv sind, in die Erstellung dieses Konzeptes mit einbeziehen,” sagt Müller-Butzkamm. Die praktischen Erfahrungen müssten die Grundlage eines Masterplans zur weiteren Verbesserung der Integration bilden. Soweit die/der Integrationsbeauftragte dies für sinnvoll erachtete, könne für die Erarbeitung des Integrationskonzeptes auch ein externes Planungs- und Beratungsbüro hinzugezogen werden.
“Es ist nicht so, dass wir bei der Integration bei Null anfangen müssten,” betont die Grüne Ratsfrau. In den letzten Jahren habe es viele unterschiedliche Unterstützungsprojekte und Maßnahmen der Stadt gegeben. Der/ die Integrationsbeauftragte solle die Aktivitäten jedoch noch besser zusammenführen, koordinieren und weiterentwickeln, “wobei wir Integration als ressortübergreifende Querschnittsaufgabe begreifen müssen,” betont Müller-Butzkamm.
Hierbei sollen alle relevanten Akteure aus der Verwaltung, der Caritasverband mit seinem Fachdienst Integration und Migration sowie den ehrenamtlichen Integrationslotsen, die verschiedenen Migrantenorganisationen, die Schulen, die Kirchen, und die anderen Akteure in dieser Stadt einbezogen werden. “Wichtig ist mir, dass wir nicht nur ‘über’ Migranten sprechen, sondern mit ihnen und sie gleichberechtigt in den Prozess einbezogen werden. “Damit das Zukunftsprojekt Integration in allen Bereichen – strukturell, kulturell, sozial – gelingt, müssen wir es als Kernaufgabe unserer Stadt verstehen, an der alle mitarbeiten – Zugewanderte sowie Menschen der Aufnahmegesellschaft mit und ohne Migrationsgeschichte,” so Müller-Butzkamm abschließend.
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