Die Ahauser Grünen stellen sich neu auf. Der Ortsverband wählte auf seiner Mitgliederversammlung im Foyer der Stadthalle turnusmäßig einen neuen Vorstand. Die bisherigen Vorsitzenden Gisa Müller-Butzkamm und Dietmar Eisele verzichteten dabei auf einer erneute Kandidatur, sind jedoch weiterhin im Stadtrat für die Grünen aktiv. In ihrem Rechenschaftsbericht blickten die beiden Vorsitzenden zufrieden auf die vergangenen Jahre zurück. Der Ortsverband konnte seine Mitgliederzahl in den letzten Jahren mehr als verdoppeln, bei der Europawahl war die Partei sogar zweitstärkste Kraft und bei den Kommunalwahlen 2020 konnten die Grünen ihre Fraktionsstärke mehr als verdoppeln, resümierte Eisele. Ganz ähnlich äußerte sich auch Bürgermeisterin Karola Voss in einem Grußwort an die Versammlung: Die Grünen seinen im Rat sehr fleißig und mit ihren Themen in der städtischen Politik deutlich wahrnehmbar. Auch wenn nicht jeder Grüne Vorschlag im Rat eine Mehrheit fände, so stoßen die Grünen doch immer wieder wichtige Debatten an und hätten auch Erfolge wie etwa die Einrichtung der Stelle des städtischen Klimaschutzmanager vorzuweisen.
Diesen erfolgreichen Weg dürfen nun andere fortsetzen. Der bislang fünfköpfige Ortsvorstand wird künftig auf acht Personen vergrößert. Als neues Sprecherinnenduo wurden Cosima Richter und Jens Steiner von den Ortsverbands-Mitgliedern gewählt. Die 16jährige Cosima Richter ist auch Sprecherin der Grünen Jugend Ahaus. Jens Steiner ist Fraktionsvorsitzender der Grünen im Borkener Kreistag und gehörte dem Vorstand bisher als Pressesprecher an. Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Ahaus, Klaus Löhring, wurde als Schatzmeister von den Mitglieder im Amt bestätigt. Als Beisitzer komplettieren Daniela Kersting, Dr. Benedikt Methling, Sebastian Schmitz, Michael Theuring und Dominik Kappelhoff den neuen Ortsvorstand der Grünen.
Grüne gehen mit Schwung in die kommenden Wahlkämpfe
Als neue Sprecherin freut sich Cosima Richter auf ihr Amt: „Wir haben auf Bundes- und Landesebene zwei wichtige Wahlen vor uns, in denen wir als Grüne zeigen können, was in uns steckt. Um nach der Wahl im September im Bund mitgestalten zu können, brauchen wir jetzt vor Ort eine motivierte Parteibasis, die einen engagierten Wahlkampf macht. Genau diesen Schwung spüre ich überall.“ Ihr Co-Sprecher Steiner ergänzt: „Seit der Kommunalwahl im September hat unser Ortsverband kontinuierlich neue Mitglieder gewinnen können, insgesamt sind es jetzt 45. Das zeigt, dass wir mit unseren Themen in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind. Natur-, Umwelt- und Klimaschutz sind eben keine vorübergehenden Trendthemen, sondern berühren die Menschen unmittelbar.“ Die Grünen freuen sich darauf, auch bald wieder verstärkt mit nicht-digitalen Begegnungen starten zu können, wobei als erstes großes Ziel ein gutes Ergebnis bei der Bundestagswahl im September ansteht. Weiterhin will der Ortsvorstand insbesondere Frauen und junge Menschen dazu ermutigen, sich auch politisch zu engagieren und ihre Stadt aktiv zu gestalten. Regelmäßig soll dazu der Stammtisch der Grünen stattfinden, wobei immer auch Gäste und Interessierte willkommen sind.
Bundestagskandidatin Alexandra Schoo und Seebrücke besuchen Mitgliederversammlung
Die Bundestagskandidatin der Grünen Alexandra Schoo war ebenfalls zu Gast auf der Mitgliederversammlung und stimmte die Partei auf den kommenden Wahlkampf ein. Schoo setzt sich schon seit Jahren aktiv gegen Atommülltransporte ein. Sie forderte in ihrer Rede, endlich geltendes Recht die Transporte betreffend durchzusetzen. Gleichzeitig machte sie auf die Lage von Kindern und Jugendlichen in Pandemiezeiten aufmerksam und forderte, die Rechte und Interessen unverzüglich wieder in das Zentrum des Handelns zu rücken. „Die Pandemie hat große Auswirkungen auf unsere Psyche, wir brauchen endlich mehr Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten für Kinder, Jugendliche und traumatisierte Menschen“, sagte die Bundestagskandidatin.
Außerdem durften die Grünen Vertreter*innen der Seebrücke Ahaus auf ihrer Mitgliederversammlung begrüßen. Die Grünen solidarisieren sich mit den Aktivisten der Seebrücke. Das Bündnis stünde „für die Werte und Würde Europas und für die Menschenrechte ein“, sagte Steiner. „Immer noch sind täglich Menschen auf der Flucht in Not und vor allem in Seenot. Ohne die wichtige Arbeit von zivilen Seenotrettungsschiffen, würden noch viel mehr Menschen vor unseren Augen an den europäischen Außengrenzen ertrinken. Wichtig ist dann aber auch, wie den Menschen, die mit dem Leben davon gekommen sind, weiter geholfen wird und dass sie einen sicheren Hafen bekommen.“ Deshalb unterstützten die Grünen die Forderung, Ahaus zu einem ‚Sicheren Hafen‘ ohne Einschränkungen zu machen. „Das bedeutet, dass wir in Ahaus uns verstärkt dafür einsetzen, mehr geflüchtete Menschen aufzunehmen, als bisher vom Bund vorgesehen ist. Denn Ahaus hat Platz!“
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